Preußisches Bleisatz-Magazin
Experimentelles

War Tagore Preuße? 2.928 views 2

Rabindranath Tagore — klingt nicht gerade preußisch, mh? Rabin… jüdisch? Iwoh… Das war ein bengalischer Philosoph, lebte von 1861 bis 1941 in Kalkutta. Ich weiß überhaupt nichts von ihm. Wieso weiß ich nichts von dem Mann, Mensch? Ach, gibt so viel, was ich nicht weiß. Manchmal habe ich das Gefühl, sobald ich etwas gelernt habe, ergeben sich aus dem neuen Wissen ein Dutzend neuer Fragen, die mich brennend interessieren. So wird nicht mein Wissen immer größer, sondern meine Unwissenheit allgemeiner.

Heute bekam ich eine CD mit ein paar hundert Bildern von einer kleinen Buchdruckerei übersandt. Auf einem der Bilder hing ein DIN A4 Karton an der Wand mit dem Teil eines Sinnspruches, der mich interessierte:

Ich schlief und träumte,
das Leben wäre Freude.
Ich erwachte und sah,
das Leben war Pflicht.
Ich handelte, und siehe,
die Pflicht war Freude.

Dieser Sinnspruch gefällt mir ungemein gut, entspricht meinem Lebens-Ideal, dem ich nie genüge, aber zumindest strebe ich danach. Er gibt den Sinn des Preußischen wieder, paßt auf Helmut Schmidt und seine Loki, paßt auf die Gräfin Dönhoff, auch auf Ernst Jünger — Träger des höchsten deutschen Tapferkeitsordens im Ersten Weltenbrand, dem Pour le Mérite, dessen Spätwerke mir zu mysthisch sind, den ich jedoch eben wegen seiner Haltung verehre. Nie im Leben hätte ich erwartet, daß ein Mann aus Kalkutta der Urheber des Sinnspruches ist. Chapeau!

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So. Und für Sie habe ich jetzt noch eine kleine Rätselfrage: Wer der beiden nachfolgend wiedergegebenen Persönlichkeiten ist Ernst Jünger und wer ist Rabindranath Tagore 🙂

Der Gewinner bekommt 100 Punkte, die er nicht im Payback-System von Aral verschleudern kann.

  1. Kommentar by thomas gravemaker — 23. Juni 2010 @ 21:37

    Auch von Rabindranath Tagore: To enjoy something, it’s essential to guard it with the fence of leisure.

  2. Kommentar by Preuße — 23. Juni 2010 @ 22:32

    To enjoy something, it’s essential to guard it with the fence of leisure.

    Auf deutsch:
    Sich an etwas zu erfreuen, setzt die Sicherheit der Muße voraus.

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