Preußisches Bleisatz-Magazin
Experimentelles

Web 2.0, Facebook, Twitter 3.714 views 14

Social Networking — Soziale Netzwerke. Deren existentielle Notwendigkeit will uns der Zeitgeist nachweisen. Nun gut. Ich gestehe der «Generation Web 2.0» die Überzeugung der Erst- und Einmaligkeit zu. So, wie ich ja auch heute noch von der Einmaligkeit meiner «Generation Love & Peace» schwärme. Tut ja keinem wirklich weh.

Zwischenmenschliche, also interaktive Kommunikation ist etwas sehr spannendes. Genau das ist gemeint, wenn vom Web 2.0 gesprochen wird. Denn die virtuelle Welt des Netzes ist längst keine Einbahnstraße mehr. Netzseiten, die ausschließlich Content (Inhalt) zeigen, jedoch keine direkte Interaktion zulassen, gelten zu recht als «90er», sprich: fossil.

Eine gute Webseite im 2.0 Stil bietet dem Besucher die aktive Teilnahme am Geschehen auf der Seite. Er muß/soll nicht ausschließlich passiv konsumieren, sondern er wird einbezogen, kann kommentieren, einen offenen Austausch mit dem Netzseiten-Betreiber führen. Hierfür wird kostenlose Software wie WordPress angeboten, mit der man z.B. einen Blog wie diesen hier aufbauen kann. (Nun gut: Ich selbst kann nicht einmal das, denn ich bin nicht «90er», ich bin «80er» oder so), aber wozu schickt man sein Kind zur Oberschule? Meine Tochter und ihr Freund haben meinen Preussen-Blog gebaut.

Ignoranten des Web 2.0 sei gesagt: Es ist leicht hirnrissig, mit dem Argument «Ich brauche nur eine einfache Webseite, auf der ich meine Produkte zeige.» zu meinen, man verfüge nun über eine ausreichende, weil kostengünstige Web-Präsenz und deshalb mit den Worten «Ich brauche keinen Blog, ich muß arbeiten und meinen Lebensunterhalt verdienen.» WordPress, also Web 2.0, abzulehnen. Denn mit dessen Verwendung sind die genannten Anforderungen des Ignoranten bestens abzudecken und man hat zusätzlich die Option (man kann, muß aber nicht), die Webseite jederzeit selbst, also kostenlos, abzuändern oder zu erweitern, zu aktualisieren und z.B. mit Bildern zu versehen. Freiwillig auf Web 2.0 zu verzichten, bedeutet: Einem Mediengestalter ca. 800 Euro in den Schoß legen und seinen Kopf dazu. Denn jede spätere Änderung läßt der sich dann auch noch teuer bezahlen. Solches Denken ist «90er».

Soweit die Theorie. Aber man muß schon klar erkennen: Web 2.0 gibt nur die notwendige Technik für eine interaktive Kommunikation an die Hand. Daraus folgert nicht zwangsläufig, daß nun munter interagiert wird. Tatsächlich kommentieren nur etwa 1 (ein!) Prozent der täglichen Leser meine Blog-Einträge. Ich dachte zunächst, das läge an mir bzw. an den Themen, über die ich schreibe. Habe mich dann aber durch Rückfragen bei anderen Bloggern belehren lassen, daß das im normalen Bereich liegt. Nicht, daß es mich sonderlich stört (ja, gut, manchmal macht es mich traurig, traurig, traurig. Und Sie, nur Sie allein sind Schuld daran. Denn Sie kommentieren meine Beiträge nicht.). Aber zunächst einmal schreibe ich für mich selbst. Es ist nur schade, weil Sie auf diese Weise Web 2.0 zur Utopie degradieren. Verstehen Sie, was ich meine? Ja, schon, aber…? Was… aber?? Schreiben Sie’s als Kommentar, Mensch. Werden Sie endlich Web 2.0!

Facebook ist ein Netzportal, das es Ihnen ermöglicht, «mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.». Ein schöner Grundgedanke, dem weltweit Millionen von Menschen folgen. Durch einen einfachen Klick kann man dort seinem Account «Freunde» hinzufügen. Und es gehört zum guten Ton der Web 2.0 Generation, dort ein möglichst weitläufiges, internationales Netzwerk von Freunden aufgebaut zu haben. Facebook ist ebenfalls kostenlos. Innerhalb des Freundeskreises kann man nun kommunizieren. Grundsätzlich spreche ich Facebook nicht ab, ein sinnvolles Instrument z.B. für Leute zu sein, die beruflich international wirken und einen entsprechend verteilten Freundeskreis haben. Da mag es schon praktisch sein, diesen per Rundumschlag über Neuigkeiten aus dem eigenen Leben zu informieren. Ob die Millionen Facebook-Nutzer in einer solchen oder ähnlichen Lebenssituation sind, weiß ich nicht.

Twitter ist ein soziales Netzportal zum Versenden ultra-kurzer Texte von maximal 140 Zeichen, z.B. auch als SMS auf’s Handy. Mir erscheint dieser Dienst einerseits als recht banal, zum anderen als seltsam überbewertet. «Führe und Folge» klingt, für deutsche Ohren und in deutscher Sprache leicht faschistoid, mh? Aber Twitter verwendet genau diese Bezeichnung. Man versammelt hier nicht «Freunde» um sich, sondern «Follower». Falls Sie Interesse haben und auch über einen Twitter-Account verfügen, können Sie dort gern PreussenBlog followen. Den erfolgreichsten Twitteren folgen Tausende. Und diese bemühen sich, möglichst weltumspannend kluge, geistreiche und humorvolle Bonmots in 140 Zeichen zu formulieren und als Tweed zu versenden. Lassen Sie sich nun bitte nicht dadurch irritieren, daß schon unsere Großeltern kleine Porzellanteller mit Sinnsprüchen an die Küchenwand hängten á la «Wenn’s Ärscherl brummt, ist’s Herzerl g’sund.» Die Ähnlichkeit des Bemühens ist zwar frappierend, aber irgendwie ist der Vergleich unzulässig, weil total 90er. Twitter ist ein kostenloser Service.

Ich habe lange darüber nachgedacht, was von diesen neuen Kommunikationstechniken zu halten ist. Es geht schon etwas tiefer, hat ernsten Hintergrund und ernste Motive. Und darüber spötteln reicht nicht aus.

Wir leben ja in einer fortschrittlichen Welt. Das stetige Wachstum unserer Wirtschaft ermöglicht uns, unserer Jugend eine optimale Vorbereitung auf die Arbeitswelt, aber auch auf ihre zukünftige Existenz in dieser unseren fortschrittlichen Gesellschaft mit auf den Weg zu geben.

Ein Einzelbeispiel, das dennoch typisch ist (fragen Sie selbst einen jungen Menschen, der im zweiten Jahrzehnt seines Lebens steht. Sie werden immer die gleiche Situation antreffen.):

Gestern hatte ich Besuch von einem mir sehr sympathischen jungen Mann. 30 Jahre jung, abgeschlossene Ausbildung als Mediengestalter. Intelligent, neugierig, auch den alten Techniken seines Berufes gegenüber (in diesem Metier bewege ich mich beruflich) aufgeschlossenn.

Mit 30 Jahren war ich bereits seit zwei Jahren verheiratet und bastelte mit meiner Frau fleißig an der Produktion eines Kindes. Wir hatten beide eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen. Es herrschte (annähernd) Vollbeschäftigung. Wir waren beide gut in unseren Berufen, ich behaupte: überdurchschnittlich gut. Entsprechend hatten wir immer die Option, die Stelle zu wechseln und mit dem Wechsel war auch immer eine Gehaltserhöhung Usus. Wir konnten uns den Luxus leisten, nicht unbedingt wegen des Geldes, sondern z.B. wegen der interessanten neuen Aufgaben zu wechseln. Oder wegen des zu erwartenden tollen Betriebsklimas. Wir konnten unser gemeinsames Leben nicht nur planen, sondern diese Pläne auch konkret umsetzen.

Der junge Besucher kann nichts dergleichen. Drei Tage in der Woche arbeitet er in Festeinstellung, allerdings in Kurzarbeit, den sein Arbeitgeber hat beantragen müssen. Im Falle von Entlassungen (Kurzarbeit ist immer nur befristet möglich), wäre er als Junggeselle aufgrund des vorgeschriebenen Sozialplanes einer der ersten, dem gekündigt würde. Deshalb hat er sich vor geraumer Zeit einen Gewerbeschein besorgt (kostet gerade einmal (gemeindeabhängig) um die 20 Euro). Und versucht nun, über eine selbständige Tätigkeit die Finanzierungslücke zum Existenzminimum zu schließen. Unsicherheit, Existenzangst, Aussichtslosigkeit. An die Planung einer Familie kann der Mann überhaupt nicht denken. Das wäre unverantwortlich. Er müßte auf Unterstützung durch den Staat über Hartz IV spekulieren und so eine Fremdbestimmung seines Lebens akzeptieren.

Meine Friseurin, eine nette Person um die 27, 28 Jahre alt, würde gern ihren langjährigen Freund heiraten und ein Kind bekommen. Aber wie soll das funktionieren? So viele Friseure arbeiten acht Stunden am Tag und können ihren Lebensunterhalt dennoch nicht ohne Unterstützung durch Hartz IV finanzieren.

«Generation Praktikum». Klingt witzig irgendwie, oder? Bedeutet: Nach dem Studium, also nach erfolgreichem akademischem Abschluß, steht der junge Mensch vor einer Situation, in der er von Glück reden kann, wenn er irgendwo entweder eine befristete Praktikanten-Stelle bekommt — oft genug unbezahlt oder im günstigeren Fall einen befristeten Arbeitsvertrag für ein oder zwei Jahre mit sehr geringen Bezügen. Auch hier: Familie gründen? Vergiß es.

Web 2.0, Facebook und Twitter sind die, wie mir scheint, verzweifelten Versuche genau dieser Generation junger Erwachsener, nun im Schnelldurchlauf, virtuell, das zu realisieren, wozu unsere Generation Jahre gebraucht hat: Ein Netzwerk von Beziehungen aufbauen. Meine Stelle bei Atex, dem in den 90er Jahren führenden Anbieter für Redaktionnssysteme, habe ich bekommen, weil mich der EDV-Leiter der WAZ in Essen dort empfohlen hatte. Ohne mein Wissen, aber für mich ein Glücksfall. Die guten Kontakte, die ich in den folgenden zehn Jahren zu internationalen Verlags- und Konzern-Verantwortlichen aufbaute, halfen mir, als ich mich dann 1993 mit 38 Jahren selbständig machte. Mein Adressbuch mit ein paar hundert Kontaktdaten war immer mein Kapital gewesen, ja, ist es bis heute.

Woher soll ein junger Erwachsener nun solche Kontakte bekommen, wenn nicht über das Social Networking, das ihm als Lösung an die Hand gegeben wird? Es ist genau der richtige, weil alternativlos einzige Weg. Auch, wenn die Blogger, Freunde-Sammler bei Facebook und Twitterer sehr wohl wissen (können), daß sie über die genannten kostenlosen Dienste instrumentalisiert werden. Denn «kostenlos» (für die Nutzer) und «gewinnbringend» (für die Betreiber) stehen nicht im Widerspruch.

WordPress, Facebook und Twitter sind ein Millionen-Geschäft, sind Gelddruck-Maschinen. Das hängt damit zusammen, daß der Unternehmenswert Anfang der 90er Jahre bewußt grundsätzlich vom Börsenwert abgekoppelt wurde. Zuvor stand dem Börsenwert ein relativ objektiv beurteilter Wert entgegen, den das Unternehmen, dessen Aktien als Anteilscheine an den Börsen gehandelt wurden, erwirtschaftete. Mit der Abkoppelung jedoch wurde ein rein spekulativer, imaginärer Marktplatz geschaffen, der sich nährt von Hoffnungen, innovativen Ideen und, oft genug, von Spekulationen.

Facebook hat nach eigenen Angaben 400 Millionen (!) Nutzer. Mit einem Start-Up Kapital von 740 Millionen Dollar wird mittlerweile ein Umsatz von 750 Millionen Dollar jährlich erwirtschaftet. Der Börsenwert wird zwische 2 und 15 Milliarden Dollar geschätzt. Allein die Diskrepanz der letzten Angabe zeigt die hochspekulative Substanz.

WordPress wurde bis heute ca. 10.000.000 mal kostenlos aus dem Netz heruntergeladen.

Twitter, auch cool als Microblogging bezeichnet, wurde von Evan Williams aufgebaut, der 22 Millionen Dollar Risikokapital einsammelte. So wird Kapital bezeichnet, das ein Spekulant in Erwartung hoher Renditen, aber verbunden mit einem hohen Risiko des Ausfalls, zur Verfügung stellt. Twitter ist bisher noch nicht börsennotiert. Stimmen, die auf nicht gesicherte Profite hinnweisen, scheinen nun aber genau diesen Börsengang zu fordern.

Der Gedanke des kostenlosen Anbietens der Dienste ist also durchaus kein altruistischer, sondern unterliegt handfestem Profitgedanken. Was nicht unbedingt verwerflich ist, jedoch vielleicht für so manchen illusionsraubend.

Web 2.0, Facebook, Twitter sind also die Versuche der Generation Futureless, der Verhöhnung des Establishments «Wir gewähren Euch die besten Zukunftsaussichten, die eine Generation je hatte.» einschließlich eines nicht abzubauenden Schuldenberges nebst im Grundgesetz verankerter Schuldenbremse, die das Establishmet selbst, das diese beschlossen hat, gar nicht mehr treffen wird, sondern eben die Generation Futureless, auszuweichen. Sie, die jungen Erwachsenen, sind nicht willens und in der Lage zu revoltieren. Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, weshalb nicht. Diese Generation bringt Millionen auf die Straße, wenn es «Tschland» zu feiern gilt, geht es aber um die eigene Zukunft, ist die Zahl der Demonstrierenden überschaubar.

Futureless ist Verzweiflung. Web 2.0, Facebook, Twitter sind Symptome ihrer Hilflosigkeit. Wie gern würde ich sie in den Arm nehmen und trösten. Oder, besser: Ihnen eine Alternative aufzeigen. Aber ich bin 90er. Meine Alternative kann nicht die ihre sein. Sie müssen ihren eigenen Weg aus dem Dilemma finden. Und ich habe Hoffnung. Denn «Wenn die Not am größten…»
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  1. Kommentar by Chris — 6. Juli 2010 @ 19:13

    Nur am Rande: Die 800 Euro, die man dem Mediengestalter in den Schoß legt, sind auch so eine trügerische Geschichte.
    Punkt a) Ein Mediengestalter (Webdesigner, Kommunikationsagentur wasauchimmer) ist darauf spezialisiert Inhalte rezipientenkonform zu kommunizieren. Ich seh es jeden Tag, Kunden, die ein so genanntes CMS (Content-Managment-System, wozu Blogsysteme als Unterart ja auch gehören) haben wollen, damit sie eben jenen Gedankengang mit dem Sparen verfolgen können. Was passiert nun?

    Es gibt drei Möglichkeiten. Ich beginne mit der seltensten: Es funktioniert. Das passiert allerdings nicht sehr oft.
    Option 2: Die ersten Wochen wird auf Teufel komm raus Content produziert. Nach zwei Jahren hat man heute eine Internetseite, die offensichtlich (!) ein CMS ist, also zur Aktualität verpflichtet. Der letzte Beitrag ist datiert mit 05.06.2009. Peinlich. Solche Seiten sind die perfekte Negativwerbung
    Option 3: Es kommt Content, vielleicht sogar regelmäßig, aber mies. Die Texte lesen sich wie, wenn sich der Azubi aus der Fertigung in seinen freien 10 Minuten mal hinsetzen musste („weil wegen der kann ja mit die Internet so gut“) und Artikel schreiben musste. Woran liegt das? Genau das passiert. Es werden Bilder hochgeladen, die schlecht komprimiert, die falsche Größe/Seitenverhältnis haben oder einfach nur schlecht sind. Man hat ein wundervoll-leicht selbst pflegbares Wunderwohlfühlsystem und füllt es mit Abschreckung.
    Und nein, das sag ich nicht, weil ich damit mein Geld verdiene. Das ist das, was ich täglich sehe. Die xxx€, wenn man 2-4 mal im Monat aktuelle Neuigkeiten auf der Seite haben will, sind gut investiert, wenn mans vom Fachmann machen lässt. Zumal…das eh in den meisten Fällen ne Milchmädchenrechnung ist, weil das Einrichten eines CMS (aus irgendeinem Grund…wie war das mit den Folgeeinnahmen, wenn der Kunde selber pflegen will?) ungleich mehr Fixkosten erzeugt, als das Erzeugen einer statischen (oh so nineties) Webpräsenz. Tjaja. So ist das.

  2. Kommentar by Preuße — 6. Juli 2010 @ 19:49

    1. Was bedeutet „rezipientenkonform“? Ich kenne das Wort nicht.

    2. Ist es richtig, daß Mediengestalter keine Gewerkschaft haben? Oder, anders formuliert: Daß sie nicht zur Gewerkschaft der Drucker gehören? Also keine starke Interessenvertretung haben?

    3. Mir erscheint das Pflegen einer CMS-Seite als nicht schwierig. Aber das mag subjekti so empfunden sein.

    4. Bitte sag mir/uns, ob Du meine „gesellschaftspolitische“ Schlußfolgerung teilst. Stichworte: Planungssicherheit, Zukunftsangst.

    Gruß
    Georg

  3. Kommentar by Hannah — 6. Juli 2010 @ 22:05

    Zu Punkt 4: Nein. Nein ich teile deine „gesellschaftspolitische“ Schlussfolgerung ganz und gar nicht. Natürlich habe ich Zukunftsängste, aber die hattest du in meinem Alter auch. Das hat nichts mit meiner Generation oder dem zu tun, wie ich ausgebildet werde. Das ist eine Angst, die aus mir selbst heraus entsteht – wie das nun mal so ist, wenn man an der Schwelle zum tatsächlichen „Ernst des Lebens“ steht.
    Das, was du dort in deinem Artikel anprangerst – dass wir von einem Praktikum zum anderen springen – ist genial. Ich kann alles ausprobieren. Ich werde sogar dazu „gezwungen“ Praktika zu machen, um Arbeitsbereiche kennen zu lernen. Ich kann mich ausprobieren, ich kann Grenzen ausloten, ich kann andere ausprobieren und herausfinden, was ich kann, was ich nicht kann, was ich mag und was ich nicht mag.
    Auch der von dir angesprochene Schuldenberg ist – verglichen mit den Schulden, in die „Erwachsene“ bzw. bereits im Berufsleben stehende geraten – unbedeutend. Was ich zurückzahlen muss, sobald ich arbeite? 10.000 Euro. Vielleicht 15.000. Klingt viel, aber seien wir ehrlich: Das kann ich selbst bei einem niedrigen Angestelltengehalt von vielleicht 1000 Euro im Monat relativ schnell ab bezahlen. Das ist kein Berg. Das ist ein Hügelchen.

  4. Kommentar by Preuße — 6. Juli 2010 @ 22:38

    Ja, schon gut.
    So war das von mir überhaupt nicht gemeint. Egal.

  5. Kommentar by Chris — 7. Juli 2010 @ 00:06

    Auf Los gehts Los. Los.

    zu 1) für den Empfänger angepasst. Wenn ich eine Nachricht verfasse, dann ist einer der wichtigsten Gesichtspunkte der Empfänger. Vor allem, wenn ich was von ihm will. Z.B. ihm meine Dienste als Schlosser, KFZ-Mechaniker, Investmentbanker oder Rechtsanwalt anbieten. Darauf muss ich achten und das kann man lernen. In der Regel (Ausnahmen bestätigen eben diese) haben Agenturen, die sich seit Jahren damit beschäftigen eben jene Effekte zu erzielen, mehr Erfahrungen in diesem Metier als der Bäcker Müller, der seit 30 Jahren seine Backstube nur zum Schlafen von Außen gesehen hat.
    zu 2) Ist soweit ich weiß, so ne Sache. Kommt auf die Branche an. Gibt ja unabhängige Agenturen, die sind unter der ver.di gedeckelt. Wenn ich jetzt aber Mediengestalter Digital/Print bin, der bei VW in der Marketing Abteilung sitzt, dann muss ich wohl auch zu den Blechern gehen 😉
    zu 3)Rein technisch ist der Sinn eines CMS durchaus, die Pflege möglichst einfach zu halten. Das ist die Prämisse, der sich jeder CMS-Entwickler stellen sollte (auch hier gibts seehr schwarze Schafe). Das ist halt eine Sache. Aber da kommen wir wieder zu Punkt 1. Vielleicht schafft der Bäcker Müller (Wasn das eigentlich fürn blöder Beispielname, Chris?) es ja auch Inhalte zu pflegen, eventuell mit Hilfe seines Sohns, eventuell alleine. Wie auch immer. Aber sind es auch gute Inhalte? Qualitativ hochwertig? Typographisch kann man sooo viel falsch machen, das muss ich dir gar nicht erzählen. Man kann graphisch so viel falsch machen, davon kann ich ein Lied singen. Und was man in Fließtexten alles veranstalten kann, wenn man normalerweise nicht so viel schreibt…da kann dir deine Tochter als Profi (also als Schreibprofi!) ein Liedchen von singen…und wir beide vermutlich auch.

    Dafür gibt es halt Agenturen. Dafür gibt es „Kommunikations“-Studiengänge. Die Leute haben das tatsächlich drauf und das ist kein esoterischer Schnickschnack der inhaltslos als Blase im Raum schwebt, sondern handfeste, klardefinierte und leider häufig unterschätzte Arbeit 😉

    zu 4) siehe Hannah 🙂

  6. Kommentar by Thomas Kersting — 7. Juli 2010 @ 00:53

    Um 20.13 Uhr habe ich Chris‘ ersten Kommentar gelesen und nicht verstanden! Jetzt, nach zwei Kölsch am Rhein und dadurch erhelltem Geist, komme ich immer noch nicht nennenswert weiter. Evtl. fehlt mir der „familieninterne“ Hintergrund, oder ich habe mit Realschulabschluss und Schriftsetzerausbildung nicht das nötige Bildungsniveau zum Verstehen moderner Ausdrucksweise.

    Mit dem Verstehen scheinen in diesem Artikel auch andere Probleme zu haben. Mein Wissensstand ist, dass der Schuldenberg z.Zt. 1,6 Billionen Euro beträgt und der wird auf normalem Weg nicht mehr abzubauen sein. Entweder müssen wir wieder wesentlich bescheidener werden oder es gibt – wie schon zweimal geschehen – einen großen Knall und es muss wieder von vorne begonnen werden! Ständiges Wirtschaftswachstum funktioniert zudem sowieso nicht, kann ja gar nicht. Wieder bescheiden werden und das Vorhandene ordentlich sortieren, das muss die Aufgabe der Zukunft sein.

    Bescheidenheit übe ich daher hier mit meinen Kindern: Wir leben in einem 110 Jahre alten Haus, die Familienkutsche ist ein über 30 Jahre alter Benz und das Alltagsauto ist ein fast ebenso alter Trabant und wird von mehreren genutzt. Musik kommt hier vornehmlich von so schwarzen Scheiben, die ältesten sind von 1904, mit Caruso drauf, und sie werden – im Gegensatz zu CDs – locker nochmal so lang die Töne konservieren. Trends, Mode, angeblich unverzichtbare Neuerungen oder gar die Meinung Anderer ersetzen hier nichts Bewährtes und Brauchbares. Gegessen wird viel aus dem Garten und geheizt mit Holz.

    Web 2.0 ist ein hübsches Spielzeug und ich spiele ja auch gerne damit. Als Geschäftsmann sehe ich es eher als lästige Pflicht, lenkt ab und kostet vor allem Zeit. Menschen, die nur noch auf diese Weise kommunizieren werden kalt und mechanisiert, herzlos. Was nutzt eine riesige Anzahl von Freunden, wenn man 99 Prozent davon noch nie gesehen oder wenigstens gesprochen hat? Wieviele Jugendliche sitzen vorm PC und denken, sie sind mittendrinn, und haben seit Tagen oder Wochen in ihrer Freizeit keinen Menschen mehr getroffen? Großartig bewegen kann das Web im derzeitigen Zustand nicht mehr viel, ist es doch viel zu verzettelt. Würde ich alle interessanten Foren und Blogs lesen, bräuchte ich pro Tag eine Woche Zeit. Ich hatte in diesem Blog ja mal einen Aufruf wegen der Präsidentenwahl gestartet – null, nichts tat sich. Man will sich berieseln lassen und ein Kommentar ist schon zu viel verlangt.

    Foren sind eine interessante Sache und werden auch von einigen interessierten Jugendlichen zum Meinungsaustausch und zur Wissensfindung genutzt. Immer noch besser als gar keine Interessen und Bücher haben ja mittlerweile wenig Chancen.

    Jetzt habe ich Chris‘ zweiten Kommentar gelesen und etwas mehr verstanden. Er scheint einen leichten „beruflichen Minderwertigkeitskomplex“ zu haben, sonst müsste er sich doch nicht so vehement verteidigen und so einen abstrakten Stil schreiben. Er steht sich unter großem Erfolgsdruck und das ist es ja, was Georg Kraus so treffend beschreibt.

  7. Kommentar by Mechthild — 7. Juli 2010 @ 08:45

    Seit 160 000 Jahren gibt es Menschen. Und seit 160 000 Jahren gibt es Wirtschaftswachstum. Warum sollte das ausgerechnet jetzt aufhören? Das sind eurozentristische Theorien, die Afrika und Asien keine Brotkrume gönnen und uns keinen technischen Fortschritt. Wer mit Spritfressern wie Old Benz und Old Trabi durch die Gegend fährt und Holz verfeuert, sieht eben nur die materiellen Ressourcen, die begrenzt sind. So düster ist die Welt aber nicht, es gibt technischen Fortschritt. Energie wird eines Tages unbegrenzt zur Verfügung stehen. Wenn Chris Websites baut, gehört er zu den Dienstleistern, die für Wirtschaftswachstum ohne großen Ressourcenverbrauch sorgen. Darüber sollte man froh sein!

    Finde es ein bisschen schade, dass hier so über die Jugend gejammert wird. Aber die Musikauswahl vom Herrn Kraus ist lustig, danke!

  8. Kommentar by Hannah — 7. Juli 2010 @ 10:03

    @Thomas Kersting: Der „abstrakte Stil“, wie Sie es nennen, ist der Stil, der uns an der Universität zum größten Teil so „anerzogen“ wird. Beispielsweise ist das Wort „rezipientenkonform“ schlicht ein Fachbegriff, den wir in Klausuren, Arbeiten und ähnlichem so verwenden müssen – alles andere wäre peinlich und unangebracht.
    Und ich sehe nicht, wo Chris sich rechtfertigt. Er erklärt bloß, was zuvor nicht verstanden wurde bzw. für Sie augenscheinlich noch immer nicht ganz klar ist.
    Ihre Pauschalisierungen bezüglich der Menschen, die im Web 2.0 kommunizieren, finde ich infam (so wie zumeist alle Pauschalisierungen, die einfach mal so vom Stapel gelassen werden) – aus Ihrer Perspektive mag das Web 2.0 ein Spielzeug sein, aus unserer Perspektive ist es eine Masse an Möglichkeiten. Wissen Sie, wann ich mein letztes Praktikumsangebot bekam? Vor einigen Tagen: Über Twitter. Von der Rheinzeitung, um genau zu sein. Solche Chancen, die mir geboten werden, würde ich nicht als Spielzeug bezeichnen und gleichzeitig frage ich mich, inwiefern Sie beurteilen können, dass ich „kalt und mechanisiert, herzlos“ bin. Denn genau das ist es, was Sie über mich sagen, wenn sie pauschal erklären, dass Web 2.0 Kommentatoren „kalt und mechanisiert, herzlos“ seien.

  9. Kommentar by Chris — 7. Juli 2010 @ 10:38

    Natürlich steh ich unter einem gewissen Erfolgsdruck. Wenn sich jeder dazu entscheidet, dass er die Arbeit, die ich mache, besser kann, dann passiert was ganz einfaches: Es gibt mehr laienhaften Content und für mich mehr rote Zahlen. Das dürfte jedem einleuchten, oder? Ist ne ganz einfache Rechnung.
    Einen „beruflichen Minderwertigkeitskomplex“, ob leicht oder schwer, hab ich dennoch nicht. Wieso sollt ich auch?
    Also nochmal, um zu erklären was hier passiert ist. Der Blogbesitzer stellt eine Aussage in den Raum, die ich so nicht unterstützen kann und in der ich mich sehr wohl als Experte sehe. Was tu ich also? Ich klär die Sache auf. Da ist nix mit „vehement verteidigen“. Einen zweiten Beitrag schrieb ich auf Nachfrage, in dem ich brav alle Fragen erklärte.

    Zu meinem Stil: Hat Hannah eigentlich schon alles wichtige erklärt. Wobei mein Unistil wohl noch etwas distanzierter ist und noch ein paar Fremdwörter mehr hat. Aber sollten Unklarheiten bestehen, scheuen Sie sich nicht. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Georg und fragen Sie!

  10. Kommentar by Thomas Kersting — 7. Juli 2010 @ 14:08

    @ Mechthild: Es wird eng für uns auf dieser Welt, so eng war es in den
    letzten 160 000 Jahren bisher noch nicht. Vom Wirtschaftswachstum
    profitieren Sie und ich – kleine Bürger der Industrieländer und die meine
    ich – schon länger nicht mehr. Der Profit bleibt woanders, siehe
    Krankenkassenbeiträge. Unsere persönliche Leistung wird global abgeschöpft
    und das ging so selbst vor 100 Jahren noch nicht. Großkonzerne machen zwei-
    bis dreistellige Milliardengewinne, etwa die Mineralölkonzerne, und haben
    die Macht, unseren Globus zu lenken. Schwache Länder werden einkassiert –
    bin mal gespannt, wann das erste Land offiziell dem Kapital gehört. Dieses
    gewaltige Kapital muss neu sortiert werden und wie schwer das ist, zeigt das
    Beispiel der Brennstab-Steuer. Vorher werden wir den armen Ländern nicht
    viel helfen können.

    Wenn ich mir in 30 Jahren nicht drei neue Autos kaufe, wird wegen
    eingesparter Entsorgung und Neuproduktion soviel Energie eingespart, dass
    ich – bei meinem Kilometerpensum – drei Leben lang mit den Spritfressern
    durch die Gegend fahren kann. Gerade technischer Fortschritt wird doch von
    oben angesprochenen Institutionen blockiert und unbegrenzte Energie kann es
    für alle Menschen nicht geben, höchstens wenn die Sonne zur Supernova wird –
    doch das dauert noch ein paar Milliarden Jahre. Und die medizinischen
    Fortschritte? Die sind beachtlich in denn letzten Jahrzehnten, doch auch
    hier: für eine Krankheit , die nicht genug Profit bringt (heißt – selten
    ist), stellen die Pharmakonzerne von ihren Gewinnen keine oder kaum
    Forschungsgelder zur Verfügung.

    @Hannah: Da maßt sich die Universität aber etwas an! Menschen eine Sprache
    anzuerziehen, die sie beim Umgang mit „normalen“ Menschen unverständlich
    macht… seltsam. Wenn Sie zitieren, müssen Sie dies vollständig tun.
    „Menschen, die nur noch auf diese Weise kommunizieren werden kalt und
    mechanisiert, herzlos“. Diese, Ihre alleinige Sicht auf das „Wesentliche“
    habe ich bei Frauen mit hohem emotionalem Quotienten schon öfters
    beobachtet. Ich unterstelle Ihnen ausdrücklich, dass sie in der Lage sind,
    mit anderen Personen auch persönlich und herzhaft zu kommunizieren.

  11. Kommentar by Preuße — 7. Juli 2010 @ 14:41

    Was ich mit meinem Artikel versuche, aufzuzeigen ist:

    — Ihr jungen Erwachsenen – denn Ihr seid keine Jugendlichen mehr – nutzt Euer Anrecht auf eigene Wege zur Bildung eines Beziehungsgeflechtes durch Einsatz von Web 2.0, Facebook, Twitter. Mich interessiert Kommunikation, deshalb beschäftige ich mich damit. Kritisch, aber anerkennend.

    — Alle Nachkriegsgenerationen zusammen, inkl. meiner eigenen, hinterlassen Euch eine riesige Schuldenlast. Damit meine ich die Überschuldung des Staates BRD, nicht Eure individuelle durch BaföG. Schon rein rechnerisch werdet Ihr diese Last nicht schultern können. Dennoch maßt sich meine (Politiker-)Generation an, Euch weiterhin neue Lasten aufzubürden.

    — Nebenbei: Ihr werdet ausgebildet, erhaltet aber zu wenig Allgemeinbildung und überhaupt keine Unterstützung bei Eurer Persönlichkeitsbildung. Das war noch in den 70er Jahren wichtiger Bestadteil bei der Ausbildung von Akademikern, der künftige Führungselite eines jeden Landes.

    — Der Trend geht weiter: Immer weniger Familiengründungen, immer weniger Geburten. Im Gegenzug weiterhin 110.000 Abtreibungen im Jahr. Der Generationen-Vertrag funktioniert schon lange nicht mehr. Gleichzeitig werden die Menschen aber immer älter. Immer mehr junge Erwachsene leben bewußt allein, bindungslos, familienlos. Von Euch wird hohe Mobilität verlangt. Ähnlich, wie früher bei den Wanderarbeitern oder in der Zeit der Industrialisierung. Es führt zur Vereinzelung. Zufall oder Methode?

    @ Mechthild
    Ich verstehe meinen Artikel nicht als Jammern über die Jugend. Zum einen seid Ihr junge Erwachsene und keine Jugendlichen mehr. Zum anderen jammert meine Generation nicht über Euch, sondern bemitleidet Euch und/oder hat ein Schuldgefühl Euch gegenüber. Ich drückte mein Unverständnis darüber aus, daß Ihr nicht rebelliert. Weil ich mir nicht vorstellen kann, daß Ihr die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge nicht erkennt. Oder sie erkennt und auch noch unterstützt. Ich äußere also Unverständnis und suche Erklärungen.

    Nachdem wir einander nun unseren grundsätzliche Respekt, aber auch unsere Bereitschaft zur engagierten Diskussion gezeigt haben – den niemand von uns als Annmache oder halt Respektlosigkeit verstanden hat – könnnte man ja eigentlich zum Austausch von Sachargumenten übergehen.

  12. Kommentar by Hannah — 7. Juli 2010 @ 18:57

    @Thomas Kersting: Ich finde das gut und richtig, dass Universitäten die Sprache ihrer Studenten „erzieht“ bzw. auf ein Level bringt. Gerade in Fachbereichen ist es enorm wichtig, dass sich jeder derselben Termini bedient – es muss klar definiert werden, was gemeint wird. Erst vor einigen Wochen beschäftigte ich mich mit einer Arbeit zur Objektiven Hermeneutik, die sich – sofern man die Erklärung versimplifiziert – einzig damit beschäftigt, Texte auf deren Deutungsmuster zu untersuchen. Die Nutzung umgangssprachlicher oder unbekannter Termini in wissenschaftlichen Texten kann bezüglich dieser Deutungsmuster „gefährlich“ im Sinne von irreführend sein. Beispielsweise hat das Wort „Kinderarmut“ mehr als eine Bedeutung: Die Armut an Kindern oder die Armut von Kindern. Ohne eine Definition kann der daran anschließende Text missverstanden werden.
    Das Gleiche gilt für von Wissenschaftlern geprägte Termini. Bekannte Beispiele in der Hinsicht wären der Begriff des Zettelkastens von Luhmann oder die Begrifflichkeiten „heiße und kalte Medien“ von McLuhan – ohne die Definition zu kennen, muss man sich gar nicht erst die Mühe machen, diesbezüglich weiter zu recherchieren.
    Ich verstehe Ihren Einwurf der Emotionalität nicht – über Twitter, Blogs oder Instant Messenger unterhalte ich mich mit meinen Freunden genauso, wie ich es im „wahren Leben“ tue. Ich bin weder mechanisiert, noch bin ich außergewöhnlich emotional (außer, wenn ich zuviel Alkohol getrunken habe, aber da ich so gut wie nie trinke, passiert das nicht oft).

  13. Kommentar by Thomas Kersting — 8. Juli 2010 @ 00:57

    @ Hannah
    Sie sind ja wie ein Terrier – Sie lassen nie los, auch wenn am anderen Ende eine Lokomotive hängt!

    Sie legen jedes Wort, dass Sie wahrgenommen haben (denn Sie nehmen nicht alle Worte wahr) auf die Goldwaage! OK, nachdem ich Ihnen schon persönliche und herzhafte Kommunikationsfähigkeit zugestanden habe, möchte ich betonen, dass Sie nicht mit der „Mechanisierung“ gemeint sind, sondern die, die in mehreren Blogkommentaren bzw. Foren parallel „Grins“ und Smilies einhämmern!

    Emotional sind Sie doch! Würden Sie sonst einzelne Textpassagen spontan als Kritik auffassen, losgelöst vom Kontext. Folgedessen ist auch Logisch, dass Sie im „wahren Leben“ genauso reagieren wie über Twitter, Blogs oder Instant Messenger.

    Die Sprache ihrer Universität scheint mir trotzdem seltsam. Was nützt Ihnen denn beim Umgang mit Menschen (Kunden!) der Begriff des Zettelkastens von Luhmann oder die Begrifflichkeiten “heiße und kalte Medien” von McLuhan? Die fühlen sich doch nur übertölpelt und wenden sich ab! Im praktischen Berufsleben ist Allgemeinbildung ebenso vonnöten. Doch lassen wir bitte dieses Thema! Ich hatte ausschließlich Chris‘ Ausdrucksstil bemerkt und er hat freundlich und kompetent geantwortet! Ich denke, Chris ist volljährig und braucht daher kein weitere Unterstützung!

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    MNR-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, 55 Kommentare
    Gastbeitrag: Gottes Antworten an den Preußen, 15 Kommentare
    Die schöne und der irische Bastard, 15 Kommentare
    Traumfetzen, 31 Kommentare
    Web 2.0, Facebook, Twitter, 13 Kommentare

    Die ersten beiden Beiträge beinhalten wichtige Meldungen – den Moderator betreffend – und sind begrenzt provokativ. Die folgenden drei sind rein provokativ, entweder durch den Moderator selbst oder durch die Kommentatoren und dienen dem Moderator – hoffentlich – zur Freude. Die letzten Diskussionen zum Beitrag „Web 2.0“ dürften ihm allerdings seit Jahrzehnten bekannt sein und wenig neue erfreuliche Erkenntnisse bringen. Daher werde ich diese Diskussion nicht weiter fortführen und überlasse Anderen bereitwillig das „letzte“ Wort.

  14. Kommentar by Brigitte Freier — 6. Dezember 2013 @ 23:05

    Wie sich Zeiten doch ändern!
    Noch vor 3 Jahren sah man in jedem Praktikum seine persönliche Entfaltungsmöglichkeit, heute werden die Menschen unbezahlt von Praktikum zu Praktikum geschliffen, sonst hagelt es Sanktionen!
    Natürlich kann man jungen Leute ihre Unerfahrenheit nicht übel nehmen, wenn sie aber durch festbeißen, dieses Fußaufstampfen, ihren Kopf durch setzen wollen, bleibt eine Diskussion auf der Strecke.
    Ich denke mir, liebe Hanna, heute sehen Sie schon so manches anders, denn so wie Sie es sahen, war die Welt zu Ihrer Zeit schon lange nicht mehr.
    Nun noch ein Satz zum Sprachgebrauch!
    Kinder können auch unterscheiden, meine Tochter hätte es nie zu Hause die Kauderwelsch-Sprache der Uni zu nutzen, denn man lernt schon früh Zurücknahme, es muss nicht anhand von Sprachstil jeder fest stellen müssen, dass man intelligent ist,( ich meine damit nicht die Lebensintelligenz),dieses stellt jeder auch in der Normalsprache fest!
    Wie Sie sehen, auch heute noch ist Ihr Vater nicht vergessen!
    Ihnen alles Gute

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