Preußisches Bleisatz-Magazin
Stimmungsbilder

Traumfetzen 2.772 views 31

3:15 Uhr — Heiß, schwül. Das Bettlaken klebt ihm am Körper. Er steht auf, öffnet beide Fensterflügel bis zum Anschlag hinaus in die Nacht. In der Hoffnung, eine kleine Brise Kühlung hineinzulocken in ihr kleines Schlafzimmer unter dem Dach. Vom nahen Güterbahnhof hört er Eisen auf Eisen schlagen. Sieht Lichtflecken hinter der gegenüberliegenden Straßenzeile über den Himmel gleiten. Die Sommernacht trägt die Rufe der Rangierer bis zu ihm hinüber.

Jetzt solche Arbeit leisten müssen? Die Kollegen haben es sich nicht ausgesucht. Am Morgen werden sie sich in unruhigem Schlaf wälzen. Wenn die Kinder nach dem Hitzefrei um 10:00 Uhr aus der Schule kommen, ist es vorbei damit. «Papa schläft, sei leise, Blödmann.», schreit Deine Große ihren kleinen Bruder vor der Tür an. Du wirst seufzen und rufen «Schon okay, bin wach. Kommt rein.». Dann werden sie hereingestürmt kommen, sich im Bett in Deine Arme werfen. Du wirst sie ganz fest halten. Deine Kinder. Nur Deine. Und wirst für einige kleine Augenblicke noch einmal wegnicken.

Ein Schatten huscht durch seinen Blick. Der Nachbarskater sitzt in der Dachrinne, schaut ihn aus seinen grünen, unergründlichen Augen mit den riesigen Pupillen an. «Komm‘ hier ‚rein und ich reiß Dir den Schwanz ab. Kein Scherz.»

«Mit wem spricht Du? Komm ins Bett. Wie spät ist es?»
Er schaut sich um. Sie ist schon wieder eingeschlafen. Zumindest hält sie ihre Augen geschlossen. Sie umarmt ihr zum langen Wulst zerknülltes Laken, liegt da, wie nur eine Frau liegen kann. Seitlich, ihm zugewandt, das linke Bein weit hochgezogen, das Laken einklemmend. Sie schwitzt nicht. Sie schwitzt nie. Sie transpiriert. Das schmale, kleine Gesicht ist völlig entspannt, das kurze Haar betont ihre feinen Gesichtszüge, macht sie verletzlich. Immer, wenn er sie so sieht, muß er schlucken. Steht ungläubig vor der Tatsache, daß sie gerade ihn… und will sie haben. Jetzt.

Sie befreit ihre Hand aus dem Wust des Lakens, ihr langer Arm zeigt auf ihn und sie krümmt langsam den Zeigefinger «Komm.» Er schluckt. Wie kann sie in eine solche kleine Geste soviel Erotik legen? Dieses non-verbale Spiel. Soviel Frau. So viel Wissen, wie er auf sie reagiert. Wieviel Nachsicht über sein trockenes Schlucken, wieviel leises Lachen, daß er der ihre ist. «Ich muß erst duschen. Ich schwitze wie ein Schwein.» — Sie schnurrt vor sattem Behagen; schon jetzt. «Komm schon. Ich will Dich. Jetzt.»

Später liegt sie in seinem Arm, den Kopf auf seiner Brust, schläft längst wieder ruhig und fest. Er raucht eine Zigarette. Auf der Fensterbank sitzt Silas, schaut ihn aus unergründlichen Augen an, leckt sich das Fell. «Na, Kumpel, alles klar?» Wer denkt das? Er? Silas? Er atmet tief. Ist grenzenlos. Schwebt. Satt bis zum Anschlag. Sieht den Schein der Morgenröte den schwarzen Himmel wegschieben.

.
Just a perfect day,
Drink Sangria in the park,
And then later, when it gets dark,
We go home.
Just a perfect day,
Feed animals in the zoo
Then later, a movie, too,
And then home.

Oh it’s such a perfect day,
I’m glad I spent it with you.
Oh such a perfect day,
You just keep me hanging on,
You just keep me hanging on.

Just a perfect day,
Problems all left alone,
Weekenders on our own.
It’s such fun.
Just a perfect day,
You made me forget myself.
I thought I was someone else,
Someone good.

Oh it’s such a perfect day,
I’m glad I spent it with you.
Oh such a perfect day,
You just keep me hanging on,
You just keep me hanging on.

You’re going to reap just what you sow,
You’re going to reap just what you sow,
You’re going to reap just what you sow,
You’re going to reap just what you sow…

  1. Kommentar by Preuße — 30. Juni 2010 @ 08:27

    Ich will jetzt eine Resonanz. Ich will wissen, ob Euch, den Lesern, diese Erzählung gefällt. Ich halte sie für eine meiner besseren. Bekam aber gerade einen – begründeten – Verriss von einem Kollegen, der es besser weiß als ich. Was ich respektiere.

    Also bitte: Schreiben Se man, wat se so denken, ja? Is‘ doch nich zuviel valangt, oda? ^^

  2. Kommentar by Hannah — 30. Juni 2010 @ 10:08

    Ich find die Geschichte „klischeehaft schön“. Heißt: Sowas wurde schon millionenfach geschrieben und wird auch noch millionenfach geschrieben werden. Da ist irgendwie alles nach Stereotypen ausgerichtet.
    Mann, grimmig, mag keine Katze
    Frau, zart, schläft wie eine Elfe oder was auch immer
    Außerdem find ich, dass du nicht gut darin bist, Emotionen in kurze Textfragmente zu packen – bei längeren klappts da eher.
    Sprich: Technisch ist deine Geschichte nothing special, aber Menschen, die nicht auf sowas achten, werden sie genauso toll finden, wie alle anderen Geschichten, die mehr oder weniger genau das gleiche erzählen.

  3. Kommentar by Thomas Kersting — 1. Juli 2010 @ 00:56

    Der Text ist für Frau wie für Mann schwer kommentierbar!

    Es wird ja noch nicht einmal ein Macho beschrieben, sondern diese eigentlich schwache und unsichere Spezies Mann, die eine Frau für ein außerirdisches Wesen hält und Bobby Brown für einen Supermann. Dieses „außerirdische Wesen“ ist primär dafür zuständig, dem Mann Lust zu erzeugen und zu befriedigen – möglichst ohne großes Zutun desselben -, da er ja fantastic ist! Immerhin hat der Nichtmacho einen starken Beschützerinstinkt, was er das zarte Wesen allerdings auch spüren lässt.

    Da sie außerirdisch ist, muss „Mann“ ihr viel zeigen und erzählen und – da sie sowieso nur von Äußerlichkeiten wie Klamotten etc. redet – wenig zuhören. Bekommt er dann das Abfahrtticket mit dem Hinweis: „Du hast mich nie verstanden“, ist er sehr beleidigt – hat er doch immer nur das Beste gewollt.

    Der Kommentar ist – wie immer hier – rein fiktiv!

  4. Kommentar by Thomas Kersting — 1. Juli 2010 @ 01:03

    PS: Warum gibt es jetzt Zweiklassenkommentare? Ein Verriss gehört doch genauso hierhin wie ein neutraler oder positiver Kommentar!?

  5. Kommentar by Preuße — 1. Juli 2010 @ 07:12

    Wir kennen keine Klassen, Chef.
    Wir sind nicht Bürger, Bauer, Arbeitsmann,
    Haut die Schranken doch zusammen,
    Aber wir gehören zur arbeitenden Bevölkerung und schlafen um 0:56 Uhr, wenn andere gerade einmal vom Rhein zurückradeln. 😉
    Verrreißt Ihr mal nur. Irgendwann ruft mich jemand von Rowohlt an und is‘ janz hin und wech. Dann guckt Ihr aber blöd…
    Ansonsten: Hohes Lob. Ich habe tatsächlich immer schon die (meine) Frauen so angesehen. Schön blöd wahrscheinlich. Aber jetzt krieg‘ ich die Kurve nicht mehr. Oder will das auch gar nicht. Gehen Se mir wech mit Beziehungen. Nein, danke. Eher kauf‘ ich mir ’n Fahrrad und fahr jeden Tag zum Rhein runter.
    Wünsche einen guten Schlaf – es ist 7:15 Uhr und bei mir geht es jetzt los.

  6. Kommentar by Preuße — 1. Juli 2010 @ 08:14

    Frauen an und für sich sind Wesen, die ich sehr gern, aber mit Abstand, betrachte. Unverständlich (ihre Themenauswahl beim Plaudern, ihr Vokabular, ihre „logischen“ Rückschlüsse), aber durchaus anziehend.
    „Die Frauen“ sind extraterrestrisch, „Die Frau“ extragalaktisch. Eine völlig fremde Lebensform. Faszinierend, aber völlig fremd. Freundschaft zwischen Frau und Mann? Wie soll das funktionieren zwischen einem Terraner und einem Alien? Wertfrei, in beide Richtungen.
    Auch als Kumpel taugen Frauen nichts. Da träum ich lieber weiter von Harras.

    Wegen diesem Terraner/Alien-Ding sind auch gleichberechtigte Beziehungen nicht möglich. Es gibt Bereiche, die ich als Terraner besser beherrsche – da soll sie mir folgen. Es gibt Bereiche, da ist sie als Alien besser und ich folge ihr. Wo ist das Problem? Ich führe, wenn es um die Satzform geht. Mutiert die zur Druckform, suche ich mir einen Drucker und mache, was er mir sagt. Wichtig ist das Endprodukt, nicht die Frage „Wer unterwirft sich wem?“. Beide, Setzer und Drucker, bilden eine Gemeinschaft, wären allein schier nutzlos ohne den anderen. Daß der Drucker weiße Tennissocken zu seinen Sandalen trägt, übersehe ich in meinen Wildleder-Slippern großzügig. Und er hält mich im Gegenzug nicht gleich für schwul, nur, weil ich ein gutes After Shave Balsam bevorzuge.

    „Meiner“ Frau gebe ich alles, nicht nur das letzte Hemd. Davon besitze ich rund 30 Stück und nehme jeden Morgen ein frisches unten aus dem Stapel, unabhängig davon, welche Farbe oder Form es hat. Außer, sie legt mir ein anderes hin. Dann ziehe ich halt das an — wenn’s ihr Freude macht… Sie hat Spaß an Blusen, Röcken, Jeans und schweineteuren Slips, die außer ihr selbst (und mir, wenn sie das will) kein Schwein sieht? Na und? Wen stört das? Soll sie sich doch kaufen, wenn es sie glücklich macht. Ist das mein Thema? Nö. Ich mach‘ dafür mein Ding. Kaufe die x-te Version vom Schlagzeugsolo auf CD und schieb sie nach einmaligem Hören zu den 3,50 m ins Regal. Kauf mir einen sündhaft teuren, selten zu findenden Kamera-Adapter für das Weitwinkel-Objektiv, das ich gar nicht habe (aber vielleicht in zwei Jahren?) oder den Orden von irgendwem auf dem Flohmarkt. Und sie steht daneben, reißt die Augen auf vor lauter Unverständnis und sagt… nichts.

    Sie kümmert sich um meine Kinder, zieht sie groß. Ich halte sie am Fressen; das ist meine Aufgabe. Sie sagt „Wir müssen reden.“ Ich antworte „Wozu? Laß uns einander lieb haben. Das ist mehr wert.“ Sie will sich selbst verwirklichen? Klar, warum nicht. Das mache ich schon mein ganzes Leben lang; ’s ist eine gute Sache. Dazu muß sie ein Fernstudium absolvieren? Joh… viel Spaß dabei. Sie kann keinen Nagel gerade in die Wand schlagen? Und das ärgert sie? Aus Prinzip, weil der Nagel nicht so will, wie sie will? So was find ich niedlich. Ehrlich. Sie will’s lernen und wird zur Heimwerkerin? Klar, Mensch… mach das. Ich selbst vermeide solche Tätigkeiten, wenn es geht. Und wenn nicht, dann mache ich es halt, sehe es aber nicht als Triumph meiner Selbstverwirklichung. Es ist halt so. „Das geht nicht. Du kannst dort keinen Dübel setzen, da ist der Dach-Stahlträger, Du kommst mit dem Schlagbohrer dort nicht rein.“ Sie haßt „Das geht nicht.“ Glaubt’s erst, als der Bohraufsatz aufpilzt. Niedlich.

    Was, bitte, ist falsch oder gar schlimm an meiner Sichtweise der Aliens? Ich verstehe es nicht. Ich habe noch nie eine Alien geschlagen. Wohl schon die Fäuste in die Tasche gesteckt und das Haus verlassen. „Ich laß mich von Dir nicht zum Arschloch machen.“ War so ungefähr der schlimmste Vorwurf, den ich Aliens gegenüber fomulieren kann. „Wir müssen reden.“ heißt streiten. Will ich nicht. Brauch ich nicht. Hab‘ selbst genug Scheiß am Hals.

  7. Kommentar by Thomas Kersting — 1. Juli 2010 @ 10:33

    Jo, Jo – gesunde Männeransichten, kann ich bestätigen. Jetzt fehlt nur noch der Beitrag eines dieser Aliens, welche Meinung sie von den Erdenbürgern, die da unten etwas rumbaumeln haben, haben!

    Übrigens: Der Wecker klingelt hier um 6.30 Uhr und da ich allein mit drei Kindern, davon eins behindert, lebe, geht das Tagwerk dann auch gleich los. Um 8 Uhr ist die Hausarbeit erledigt und es geht in’s Büro. Jetzt ist ein Päuschen und es werden im Garten Zucchini, Gurken, Tomaten, Salat usw. gegossen, ein paar Walderdbeeren und Kirschen genascht und dann geht’s weiter.

    Frohes Schaffen!
    Thomas Kersting

  8. Kommentar by Preuße — 1. Juli 2010 @ 10:43

    Aber Sie wissen schon, wie hoch ich Sie wertschätze, mein lieber Kersting?

  9. Kommentar by Gudrun Linde — 1. Juli 2010 @ 21:58

    Oh, was bin ich doch froh, dass ich Männer kenne, die Frauen weder niedlich finden noch für außerirdisch halten! Die reden mit mir und behandeln mich als wäre ich ein Mensch!!! Ich habe einige sehr gute Freunde, Kumpels, Zuhörende, humorvolle Ernstnehmer, einfach nette Typen und wahrscheinlich klappt es gerade deswegen so gut mit denen, weil wir „nur“ Freunde sind. Ich möchte euch Männer nicht missen und es gibt welche, die liegen voll auf meiner Wellenlänge und andere, die finde ICH außerirdisch. Mindestens genauso viele durchgeknallte weibliche Aliens kenne ich aber auch, da kann ich nur den Kopf schütteln und das gemeinsame Geschlecht erleichtert überhaupt nicht, sie zu verstehen. Es ist also nicht ein Problem der Geschlechter, sondern der Menschen, wie sie zusammen passen oder eben auch nicht. Mit einigen findet man sofort eine stille Übereinkunft, mit anderen nie, egal ob männlich oder weiblich! Es kann doch nicht nur Provokation gewesen sein, dass der Liebe Gott sowohl als auch schuf, irgendeinen Sinn hatte das doch, der macht doch sowas nicht unbedacht!!! Ganz sicher hat er aber nicht gewollt, dass Frauen für niedlich gehalten werden. Würden sie für voll genommen, müssten sie sich vielleicht nicht irgendwann selbst verwirklichen, dann wäre ihnen eine ernsthafte Beziehung Verwirklichung genug bzw. müssten sie sich die Wertschätzung, die sie da nicht bekommen, woanders holen…. euer Frauenbild ist ja schon ein bisschen prähistorisch, seid ihr vielleicht nichtmals Terraner, sondern sogar Dinosaurier??

  10. Kommentar by Preuße — 1. Juli 2010 @ 22:26

    Voraussehbar, aber wirklich nicht bewuß provoziert.

    Ich habe zu 99 Prozent aller Frauen, die ich jemals kennengelernt habe, ein völlig asexuelles Verhältnis. Bin Kumpel, Kollege, Mitarbeiter, Chef — nie Freund (daran glaube ich nicht). Diese Frauen registriere ich überhaupt nicht als Frauen, also von ihrem Geschlecht her, sondern als Neutra, als Menschen. Und entsprechend kommuniziere und interagiere ich mit ihnen.

    Nur bei eben einem Prozent dieser Gruppe sehe ich die Frau. Dieses eine Prozent umschließt dann die Gruppe der Frauen, von denen ich mich angezogen fühle, die ich auch immer unter dem Aspekt „Frau“ sehe, mit ihr kommuniziere und interagiere.

    Ist das prähistorisch?
    Falls ja: Dann soll es halt so sein.

  11. Kommentar by gudrun linde — 1. Juli 2010 @ 22:59

    Wenn der Aspekt „Frau“ vor allem aus Niedlichkeit besteht, ist es bedenklich, aus fraulicher Sicht. Es ist doch immer so ein bisschen Arroganz dabei dem kleinen Dummerchen seine Fehler nachzusehen, aber es dennoch ganz entzückend zu finden… Wenn das also auf dieses 1 Prozent bezogen ist…?
    Und ich habe wohl Freunde! Is so! (Schmollmund und verschränkte Arme und vielleicht ein leichter Fusstampfer..) Wohl hab ich die!!!

  12. Kommentar by Preuße — 1. Juli 2010 @ 23:02

    Wie niedlich…. grins… (danke für die Steilvorlage. Mir ist bewußt, daß das eine Gefälligkeit war. ^^

  13. Kommentar by gudrun linde — 1. Juli 2010 @ 23:13

    … immer wieder gerne, ich will doch das reizende Frauenbild nicht ganz zertrümmern!

  14. Kommentar by Thomas Kersting — 2. Juli 2010 @ 02:02

    Komme gerade vom Rhein geradelt… Mein Gott, war das ein schöner Abend!

    So gegen 22.30 Uhr wurde der Südwind erstaunlich kräftig und streichelte – ja liebkoste – lauwarm und zärtlich, wie zarteste Watte, meine inzwischen durch die Sonne bronzefarbene Haut! So etwas erlebe ich normalerweise nur am Mittelmeer auf der Insel Elba, wenn im August die ersten Scirocco-Stürme den roten Sahara-Sand mit warmer Glut auf Europa tragen. Dann stehe ich mit ausgebreiteten Armen, den Blick ‚gen Süden gerichtet, wo an klaren Tagen Monte Christo zu sehen ist, am Strand und genieße das tosende Meer, welches diesen einzigartigen Salzgeschmack auf der Haut hinterlässt.

    http://www.campingtallinucci.it/webcam.htm

    Lido, der Besitzer des Campingplatzes, hat die Webcams ein paar Meter unter unserer Terrasse angebracht. An klaren Tagen ist auf dem unteren, zweiten Bild, mitten in der Bucht wirklich Monte Christo zu sehen – also schauen Sie öfters mal ‚rein. In vier Wochen gehe ich auch ‚runter zum Strand und winke…

    Noch ein Phänomen habe ich die letzten Tage beobachtet: Proportional zum Anstieg der Temperaturen nahm der Anteil der gesichteten Männer hier am Rhein deutlich ab! Heute Abend waren 83 % Prozent aller Spaziergänger, Hundeausführer und Biergartenbesucher weiblichen Geschlechts. Morgen Abend bin ich Hahn im Korb (Hähä)!

    Zur Sache: @ Gudrun, ich hatte eigentlich nicht mit einem Beitrag eines „Aliens“ gerechnet – Kompliment! Und Sie bringen sehr interessante zusätzliche Aspekte. Mit dem Einwurf Dinosaurier liegen Sie sicherlich gar nicht so falsch; denn seit Urzeiten dient die Existenz zweier Geschlechter eigentlich nur der Fortpflanzung, eben Gott gewollt. Das Argument des Kumpels, bzw. „nur“ Freundes können Sie allerdings nicht adäquat beurteilen, da Ihnen das entsprechende Organ dafür fehlt! Ich muss zugeben: Erst ein Mann ab ca. 50+ ist wieder als Mensch zu betrachten, drunter haben alle netten, gute Zuhörer, hilfsbereite, komplimentemachende etc. Exemplare nur Eines im Sinn, was schon: die Fortpflanzung! Im fortgeschrittenen Alter setzt sich – mangels Hormonproduktion – das Neutrum durch und ein Kumpel aus dem anderen Geschlecht wird wieder denkbar!

  15. Kommentar by Lara — 2. Juli 2010 @ 09:36

    Ich versuche gerade, Spinnen niedlich zu finden.
    Dann habe ich weniger Angst vor ihnen.
    Manchmal klappt’s.

  16. Kommentar by gudrun linde — 2. Juli 2010 @ 12:24

    Puh, hat ja doch noch einer gemerkt – das mit der Fortpflanzung! Aber die Tiere machen das alles ja auch, aber ohne Beziehungsstress und Selbstverwirklichung und Macho und Niedlichkeit und dem ganzen Kram, warum ist es also bei den Menschen über die Fortpflanzung hinaus so dermaßen spannend, dass der reine Sex fast schon an Bedeutung verliert…? Wieso, lieber Thomas, kann ich nicht beurteilen ob meine Freunde meine Freunde sind? Wird mir – trotz Alien-Sein – nicht zugetraut, dass ich immerhin noch merke ob jemand mit mir schläft oder nicht? Ob er mein Freund oder mein Liebhaber ist??? Warum muss ich dafür Mann sein??? Viel interessanter ist, wie Sie zu der Auffassung kommen, dass bei Männern die Hormonproduktion ab 50 eingestellt wird? Wann haben Sie das letzte Mal mit einem über 50jährigen geschlafen??? – noch gar nicht??? Dann tun Sie`s mal und vielleicht klappt es ja in dem Alter doch noch?!?! Und vielleicht besser und schöner als jemals zuvor???
    Lara, Sie haben genau den Kopf des Nagels getroffen: wer beschützt hier eigentlich immer wen und wer kriegt manchmal auch nichts alleine geregelt…? Aber lassen wir sie in dem Glauben, das macht sie doch so unwiderstehlich stark für uns ;-))))

  17. Kommentar by Preuße — 2. Juli 2010 @ 14:01

    Ich bin — zugegeben — immer verwirrter.
    Was habe ich falsch gemacht? Was hat Thomas Kersting falsches geschrieben?
    Vielleicht mißverstehen wir einander? Das wäre ja weder neu, noch verwunderlich. Bedenkt man einmal, wie weit Alpha Centauri von unserer Milchstraße weg ist.

    Ich spreche so gut wie nie über Sex. Ich schreibe über Erotik, wenn überhaupt. Sex ist doch mittlerweile zur Dienstleistung degeneriert. Jeder 12jährige weiß heute, was eine Domina ist und die Anfragen an Dr. Sommer von der BRAVO handeln heute von Praktiken, die von mir aus heute als normal gelten — ja, gut. Und die es auch sind, sofern zwei Volljährige was-auch-immer sich darauf verständigen. Ich selbst finde das Thema Sex als Blog-Thema uninteressant, weil banal.

    Bei allem, was ich denke und tue, bin ich immer auch Mann. Wie auch anders? Ihr Frauen auch. Eine Gleichbehandlung in Bezug auf eine Wertigkeit ist so selbstverständlich, daß ich es als Beleidigung empfinde, wenn mir diese Einsicht aufgrund meiner Einstellung zum Leben als Mann abgesprochen wird. Ehrlich: Ich bin dann Leberwurst.

    Wenn ich das Verhalten einer Frau in bestimmten und sehr konkret geschilderten Einzel, nein, EINZELfällen, als niedlich bezeichne, so ist da kein Widerspruch. Ich finde Frauen nicht allgemein niedlich. Vor einigen Wochen wurde hier eingebrochen — ich berichtete darüber. Unter den sechs ankommenden Einsatzkräften der Polizei waren zwei Frauen. Springerstiefel, Kampfanzug, Wumme an der Seite im Schnellziehhalfter. Mehr Macho ging gar nicht. Ich trug Shorts, T-Shirt, komme zerwuselt aus dem Bett. Öffne unten im Treppenhaus die übermannshohe Glastür, die Truppe marschiert ein. Ich empfand — um ehrlich zu sein — alle sechs wie verkleidet. Anständige junge Frauen und Männer, denen man… ach, nein. Sie werden ihren Job schon korrekt ausführen, denke ich. Eine der Polizistinnen erschreckt, weil sich eine Spinne vom Türpfosten am Faden hinabgleiten läßt. Spinnenphobie. Joh, joh. Wer hat die nicht? Aber es war, bitte, streng genommen keine Spinne. Es war ein Weberknecht. So’n Stecknadelkopf großer Kopf mit irre langen Beinen. Ihr stand der Ekel im Gesicht. Ich habe das Viech halt aus der Luft gegriffen und an den Shorts abgewischt; fertig. Sie war kurz erleichtert, besann sich dann aber und guckte wieder grimmig. Das fand ich niedlich, mußte lachen. Sie auch. Thema durch. War das nun schlimm? Frauenverachtend? Ihr Respekt verweigernd? Ah… wah! Auch die Sabras in den Kibbuzim schminken sich. Konzentriert und mit aller Sorgfalt, die Uzi unter’m Arm. Wozu wohl? Weil sie den Palästinenser-Malocher am Grenzübergang beeindrucken will? Wohl kaum. Sie ist Frau. Sie macht das für sich. Ist das nicht wunderschön?

    Noch ein Punkt zum Testosteron im Lebensverlauf eines Mannes: Die Zeit des Hurrah-schon-wieder-Erster habe ich mit 54 Jahren längst hinter mir. Dachte ich vielleicht mit Mitte 20 noch bei jeder Frau, der ich auf der Straße begegne, an Sex, so reduziert sich das heute ausschließlich auf die 1 Prozent Frauen, die ich bereits erwähnte. Wenn das jemals aufhören sollte, würde ein essentieller Teil meines Mannseins aufhören. Das fände ich traurig. Aber das wird nicht passieren.

    So, das war — indirekt — meine kämpferische Verteidigungsrede aller Mit-Glieder, stellvertretend die für Thomas Kersting. ^^

  18. Kommentar by Lara — 2. Juli 2010 @ 14:44

    Gudrun, danke für die Blumen. Aber Georg hat das selbst hier so geschrieben.
    Ich finde dieses geschlechterspezifische Krams wird völlig überbewertet.
    Es schadet nix, im Kontakt mit anderen das eigene Ego mal hintenan zu stellen
    und zu versuchen, Verhaltensweisen des Gegenübers in Gefühle, Bedürfnisse und dementsprechende Bitten aufzudröseln. Diese Dinge sind es, wo wir uns dann alle treffen, wo wir uns alle gleich sind.

  19. Kommentar by Preuße — 2. Juli 2010 @ 14:47

    Äh… war das jetzt positiv oder negativ gemeint?

  20. Kommentar by Preuße — 2. Juli 2010 @ 15:13

    „Weder – noch“. Ja. Klar. Typisch Frau. Erst ’ne Welle machen und dann abtauchen… ^^

    „Zu heiß“ gibt’s nicht. Nur „falsche Kleidung“.
    Mach Dich nackisch, Baby. Ich guck‘ auch nich… kicher… (dreckig lüg…)

  21. Kommentar by Lara — 2. Juli 2010 @ 14:54

    ^^. Weder noch.
    Ich hatte die Seite noch offen und deine
    Verteidigungsrede noch garnicht gelesen.
    Ansonsten- mir ist es gerade zu heiß
    zum diskutieren. *ächz

  22. Kommentar by Lara — 2. Juli 2010 @ 15:15


    😉

  23. Kommentar by gudrun — 2. Juli 2010 @ 17:50

    Wer hat denn Männlein und Weiblein in Terraner und Aliens eingeteilt? Und mindestens einer wollte wissen, was die Aliens dazu meinen…!
    Es ist wunderbar, dass es euch gibt, Männer, wirklich toll, ohne euch wäre es viel langweiliger auf der Erde! Ehrlich!
    Sex war hier als Synonym für Fortpflanzung gemeint, sorry! Weil ich eben finde, dass Menschen da anders sind als Tiere. Thomas hatte es – zumindest bei den unter 50jährigen Männern – ziemlich darauf reduziert, von wegen, da will keiner Freund sondern eben nur Liebhaber sein.
    Ich bleib dabei: es gibt irdische Männer und Frauen und galaktische Männer und Frauen, es ist nicht immer ein Nichtverstehen unter den Geschlechtern sondern unter den Menschen!
    (Nein, lieber Georg, diesmal kein Schmollmund und Fußstampfen!!)

  24. Kommentar by Thomas Kersting — 2. Juli 2010 @ 18:02

    Danke Georg für die Worte!

    Komme gerade vom Wäscheaufhängen rein. Warum hat der Mensch – wenn er schon wäscheaufhängen muss – nicht drei Hände?

    Oben ist sicherlich etwas missverständlich angekommen. Daher nochmal andersrum: Mädels, traut keinem unter 50, denn ihr habt nicht das passende Organ (unmissverständlich ausgedrückt: Körperteil!), um zu erkennen, welch‘ Sinnen eben der 20jährige nette Freund, Kumpel oder so, hat. Der Mensch unterscheidet sich von den Tieren dadurch, dass er ein Gewissen hat und, auch auf längere Sicht, die Folgen seines Tuns erkennen sollte. Darum steht ihm ein wahlloses Fortpflanzen eigentlich nicht zu, und gerade damit haben die Jungen zu kämpfen! Wenn ich sehe, wieviel Machos mit Dingshintergrund heutzutage unsere Mädchen schwängern, um dann die vorbestimmte Verhüllte zu heiraten…

    Da der Mann + 50 durch weniger Hormonproduktion (nicht ausbleibende …) in ein vernünftiges Gleichgewicht kommt, hat er endlich ohne Druck Spaß an der ganzen Sache und muss nicht mehr jedem paar Beine unter langen Haaren hinterherlaufen. Er hat nicht mehr nur am Körper, sondern auch am Geist dieser Wesen Interesse – wenn er dann einen findet. Außerdem, dass da nichts mehr läuft habe ich nicht geschrieben – so!

    Jetzt muss ich wieder in mein Planschbecken!

  25. Kommentar by Preuße — 2. Juli 2010 @ 18:18

    Eine wunderbare Erwiderung, die beiden letzten Kommentare.
    Soll ich Euch miteinander bekannt machen? Ich weiß, daß Ihr beide die Rheinufer liebt. 🙂

  26. Kommentar by gudrun — 2. Juli 2010 @ 19:49

    Nochmal sorry, da war irgendwie das Wort „Neutrum“ im Bezug auf die überfünfzigjährigen Männer geschrieben worden…
    Tja, alles wunderbar, dann sind wir uns ja einig! Männer ab 50 sind die interessantesten ihrer Spezies und auch bei ihnen findet man ja manchmal Geist, Humor und andere schöne Dinge! Wir kennen uns ja nun schon, Georg, das schaffen Thomas und ich jetzt auch allein…Danke für die Bemühungen! Ich fahre wohl gleich auch noch mal zum Rheinufer und drei Kinder habe ich auch, aber ebenfalls nur 2 Hände für die Wäsche :-). Habe gerade länger mit meinem ältesten Sohn in Australien telefoniert, der ist seit 23 Monaten unterwegs und kommt vielleicht im September wieder, da freut sich das Mutterherz! Was ist das für ein herrliches Sommerwetter, doch, ich höre es schon, der Rhein ruft mich…!!!

  27. Kommentar by CO2 — 2. Juli 2010 @ 21:27

    Und hier jetzt der Kommentar vom dritten Alien:
    1. @ Herrn Kraus, der ja eigentlich nur einen Kommentar auf seine Kurzgeschichte haben wollte, die ich aber wegen des interessanten Gesprächs noch gar nicht gelesen habe, aber dafür haben Sie in einem Ihrer Kommentare eine schöne, nicht klischeehafte Miniatur geschrieben: Das war die Sache mit der Polizistin, das war zum Schmunzeln, liebenswert mit einem Hauch von Erotik für den, der es lesen kann.

    So, jetzt muss ich aber zum Rhein, vielleicht später mehr….

    CO2

  28. Kommentar by Preuße — 2. Juli 2010 @ 22:09

    Wir könnten ein Preußen-Blogger-Rhein-Fest organisieren — Thomas Kersting organisiert ein Lagerfeuer am Strand, ich treffe Gudrun in der Düsseldorfer Flehe und CO2 kütt us Kölle rheinabwärts, orientiert sich am großen Feuer am Ufer. Floppy und Lara lassen wir aus Berlin einfliegen, Hannah stößt aus Siegen dazu, bringt Chris mit. Angehörige anderer deutscher Stämme sind selbstverständlich ebenfalls willkommen und auch alle Usbeken, Apachen, Hutu und Wen-auch-immer-ich-vergessen-habe.

    Jeder übernimmt einen Programmpunkt. Gudrun referiert über die Gleichstellung der Aliens im universellen Kosmos, ich lese aus meiner sich gerade in Arbeit befindenden Analyse: Hagen von Tronje — eine Streitschrift. (Die schreibe ich derzeit wirklich). Martin Z. Schröder von http://www.druckerey.de muß auch kommen und liest uns aus dem Buddenbrooks vor. Ich vergesse dann, daß ich Thomas Mann auf den Tod nicht ausstehen kann.

    Wir könnten die Welt auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Und gingen in die Geschichte ein als die neue philosophische Rheinufer-Schule. MZS sorgt für ein bißchen Dada, ums nicht zu trocken rüberbringen zu müssen.

    Wir würden singen, tanzen und It’s A Beautiful Day singen. Oder die Wacht am Rhein oder so.
    http://991.com/newGallery/Its-a-Beautiful-Day-Its-A-Beautiful-D-452394.jpg

    Ihr Teilnehmerinnen würdet alle mein graues Haar süß finden — das geht schon so, seit ich 19 Jahre alt bin. Und fragt, ob Ihr’s anfassen dürft. Ich hätte nichts dagegen und würde Euch versichern, daß Ihr mich überall anfassen könnt – wie damals mit 19… ^^

    Was wäre das für eine Nacht der Nächte. ^^

  29. Kommentar by gudrun — 2. Juli 2010 @ 23:26

    Das ist eine Superidee! Das machen wir!!! Und wir könnten einen Zuschuss beim Familienministerium beantragen, denn Vorträge über Gender Mainstreaming werden da sehr gefördert und unterstützt (wir müssen ja nix vom übrigen Rahmenprogramm erzählen – psssst!)
    Thomas scheint noch am Rhein bei den vielen aliensischen Hennen zu sein, da wollte er doch heute den terranischen Hahn geben, oder wie war das?
    Bei mir am Rhein war es sehr gemischt und es waren welche mit Gitarre da und es war wunderbar!
    Seufz!
    Yes, what a beautiful evening!

  30. Kommentar by Preuße — 3. Juli 2010 @ 08:23

    Ich meine gelesen zu haben, daß auch Seniorenveranstaltungen förderwürdig sind. Ich könnte meine verehrte Frau Mutter ‚mal fragen. Mitinitiatorin von „Spielen in Bilk“ (da haben sie dem ollen Auto-Becker ein sattes Endgrundstrück weggeschnappt über’s Jugendamt). Da könnten wir fragen gehen. Aber die Mädels müßten dann Röcke tragen, bitte. Aber für die gute Sache…

  31. Kommentar by Thomas Kersting — 3. Juli 2010 @ 02:06

    Ja das wär‘ doch mal ‚was, nicht das mit den Haaren, sondern das mit dem Preußen-Blogger-Rhein-Fest! Feuer mache ich euch gerne, mehr als euch lieb ist.

    Und dann singe ich zu Ehren Hagen von Tronjes Wagners Schmiedelieder und schlauche in des Stromes Tund, zu finden den Schatz auf dessen Grund:
    http://www.youtube.com/watch?v=ZbfrL4L5GME&feature=related

    Spätestens nach den Wälse-Rufen haben wir die Rheinauen für uns allein und ich kann ungestört die vielen Rhein- und Weinlieder zum Besten geben, die unser rheinischer Sänger Heinrich Schlusnus so schön gesungen hat, dass sich noch heute eine CD mit diesen Liedern in den USA besser verkauft als in Deutschland – armes Deutschland!

    Hier hören wir ihn allerdings als einen der letzten Künstler, die 1944 in Berlin ausharrten und für die Propagandamaschinerie Göbbels‘ noch – die ihm eigentlich verhassten – Filmaufnahmen machte:
    http://www.youtube.com/watch?v=2M6OmHQC63k

    Tietjen verordnete dem augenscheinlich angeschlagenen Sänger danach Urlaub im Schwarzwald und, obwohl Schlusnus die Rückfahrkarten in der Tasche hatte, ahnte dieser schon, dass er Berlin so schnell nicht Wiedersehen wird…

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