Ach nee. Wat ’n Zufall.
Selbstverständlich werden U$-amerikanische und britische Konzerne die Schürfrechte erhalten, aber keine Bange: Siemens wird ein paar Maschinen liefern dürfen. Auch die Franzosen müssen mit Zuliefer-Aufträgen bedacht werden. Die Rohstoffe selbst übernehmen U$A und UK — was sollen die Pashtunen auch mit Lithium anfangen, die Dummerles. Karzai wird seine Hand aufhalten, aber das macht er ja so oder so.
Aber auch das afghanische Volk wird partizipieren: Die Besatzungsmächte bauen ein paar Schulen, aber vor allem Straßen. Die Belastung für Material und Armeeangehörige war doch arg. Die BRD spendiert einem jeden Dorf eine Windenergieanlage, die Claudia Roth einweiht. Dabei verhakt sich ihr Schal, mit dem sie ihr blondes Haupthaar afghan-züchtig bedeckt in einem Propeller. Der das Windrad bedienende Pashtune, ein getarnter Taliban-Kämpfer, stellt in gespieltem Schrecken sofort die Anlage ab. Die stoppt in dem Moment, als Claudia Roth und ihr Schal, nunmehr fest um ihren Hals gewickelt, den Scheitelpunkt des Radius erreichen. Die Friedensmission in Afghanistan findet ihr letztes Opfer. Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel salbadert «Ich stehe hier in tiefer Erschütterung…» und hält den gelben Bauhelm fest auf’s Haupt gedrückt, den Guido Westerwelle, seine Abwesenheit mit dem unaufschiebbaren Termin als Cheargirl auf dem Frontwagen des Christopher Street Day in Berlin entschuldigend, ihr stellvertretend mit auf die Reise gab.
Und dieses Bild geht dann symbolisch um die Welt und wird von der Windenergie-Lobby der BRD in den nächsten Jahren vermarktet werden: So stabil sind unsere Windräder. Die Grünen bringen im Bundestag eine Gesetzesvorlage ein, die die Hersteller von Kopftüchern zwingt, Aufnäher an ihren Tücher aufzubringen: Kopftuch tragen kann tödlich sein. Die Windanlagen-Hersteller schließen sich an mit dem Slogan: «Buy one, hang three».
Selbst die Taliban würdigen Claudia Roth, schaffen die Autokrane ab, an denen sie üblicherweise ihre politischen Gegner erhängten und ersetzen sie durch Windkrafträder, an die sie der politischen Ausgeglichenheit wegen nun immer zwei ihrer durch Gottesurteil abgesegnete Delinquenten erhängen. Die London Times erkennt die sportliche Leistung an und titelt «Two out of three ain’t bad.» Meatloafs Zivilklage, ihn an den Tantiemen zu beteiligen, sieht die britische Regierung gelassen entgegen.
Das Land Afghanistan erblüht. Fünf Jahre nach den ersten Bodenfunden gibt es bereits eine MacDonald-Filiale in nahezu jeder Ortschaft mit mehr als 100 Einwohnern. Die Taliban schließen Verträge mit der holländischen Coffie Shop-Gruppe «FFPILFFD» (Fucking For Peace Is Like Fighting For Democracy) und eröffnet die ersten, von Taliban nach dem Franchise-Prinzip geführten Läden im Süden des Landes. Heroin und Afghanisches Haschisch werden mittlerweile börsennotiert gehandelt, erreichen Spitzenrenditen. Immer mehr Rentenfonds in Europa decken sich mit entsprechenden Aktien ein. Die Taliban verpflichten sich freiwillig und völlig ohne Druck, für jeden zehnten Coffie-Shop ein Grundstück für eine Betty-Ford-Suchtklinik zum fairen Kauf anzubieten.
Spätestens, seit RTL ernsthaft überlegt, das nächste Dschungelkamp in Kunduz abzuhalten, wissen wir: AFGHANISTAN IST FREI!!!
Das ist wirklich ein ziemlich dicker Hund. Na dann können wir ja weiter den deutschen frieden am Hindukusch verteidigen, hehe, herrlich……..