Preußisches Bleisatz-Magazin
Vom Kommenden

Achmed, der tote Terrorist 1.916 views 1

Als ich am 15. Mai 2010 den Hauptartikel dieser Rubrik des Preussen-Blogs schrieb, hatte ich keine Minute damit gerechnet, daß ich heute, drei Wochen später, sehe, daß mittlerweile knapp 1.900 Besucher diesen Artikel gelesen haben. Über die Analyse-Seiten des Blogs kann ich erkennen, daß viele Besucher über eine Google-Suche hierher finden, aber die meisten kommen aus einem Krebsforum für Angehörige, die ihre schwerkranken Lieben pflegen oder gepflegt haben. Nein, sie haben damit nicht aufgehört, weil ihre Lieben gesund wurden. Sie sind gestorben. Sie geben einander dort im Forum weiterhin Trost und Beistand, aber sie lachen auch gemeinsam. Und sie helfen Leuten wie mir, die ihre Krebs-Diagnose bekommen haben und nun halb irre vor Angst nach irgendeinem Strohhalm suchen, um nicht zu verzweifeln. Das ist gut.

Ich habe in diesen drei Wochen mehr ernsthafte, positive, humorvolle Leute mit Persönlichkeit kennengelernt als in den gesamten Monaten zuvor. Auch das ist gut. Weil es mir hilft. Alles ist gut, was mir hilft. Und ich bekomme Emails von Betroffenen oder deren Angehörigen, die mir Mut machen wollen oder auch Hilfe suchen. Erst wollte ich sie symbolisch schütteln und sagen «Hört ‚mal. Ich bin nur ein alter Labersack, der hier seine Geschichten schreibt und versucht, wie beim Pfeifen im dunklen Keller die Dämonen zu vertreiben.»Aber das sage ich nicht. Ich lasse mir erzählen und gebe Auskunft, wo ich kann. Vor allem aber verweise ich an kompetentere Stellen.

Aber ich habe versprochen, hier weiterzuschreiben. Und wenn ich es schaffe, aufrecht zu bleiben und das jemandem hilft, der hier liest, ihm ein klein wenig neuen Mut gibt — dann konnte ich so auch ein bißchen zurückgeben.

Eine sehr große Bitte habe ich an Euch alle: Vergeßt nicht, ab und zu zu lachen. Leiden und sterben können wir immer noch, ob nun jammernd oder lachend. Dann doch lieber zwischendurch einmal aus vollem Herzen lachen, richtig?

Nun habe ich — zugegeben — einen skurrilen Humor. Aber ich habe da etwas für Euch gefunden, daß Euch Spaß machen sollte. Der Typ, Jeff Dunham, ist Bauchredner. Und was er mit seinen Puppen anstellt, ist zum Brüllen komisch. Und total political incorrect ist es auch. Also viel Spaß mit Achmed The Dead Terrorist:

  1. Kommentar by Thomas Kersting — 10. Juni 2010 @ 01:00

    Es kommen Einem ja mitunter recht skurrile Gedanken und man fragt sich, ob sie legitim sind! Da frohe Gedanken hier ausdrücklich erlaubt sind, wage ich meine folgenden vom Frühjahr 2010 preiszugeben:
    Wenn Säfte in die Höhe steigen
    und die letzten jungen feigen
    Jung’s die kleinen Mädchen jagen,
    dann freu’n wir uns an Frühlingstagen!

    Endlich können wir an solchen Tagen
    – möglichst in horizontalen Lagen –
    genießen der Sonne brennen
    – wir Alten brauchen nicht mehr zu rennen!

    Denn wir kennen schon das Ergebnis,
    das aus einem schönen Erlebnis
    – herumläuft und mit Macht –
    aus uns einen stolzen Vater macht!

    In ehrfürchtiger Demut vor Heinz Erhardts „Winter“ erdacht!:
    Wenn die Blätter von den Bäumen stürzen,
    die Tage täglich sich verkürzen,
    wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
    die Koffer packen und verreisen,
    wenn all die Maden, Motten, Mücken,
    die wir versäumten zu zerdrücken,
    von selber sterben – so glaubt mir:
    es steht der Winter vor der Tür!

    Ich lass ihn stehen!
    Ich spiel ihm einen Possen!
    Ich hab die Tür verriegelt
    und gut abgeschlossen!
    Er kann nicht ‚rein!
    Ich hab ihn angeschmiert!
    Nun steht der Winter vor der Tür — und friert!

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