Preußisches Bleisatz-Magazin
Vom Kommenden

Komm, großer schwarzer Vogel 2.514 views 3

  1. Kommentar by Michael — 27. Mai 2010 @ 00:05

    Ist das Ergebnis der Biopsie so schlecht?

  2. Kommentar by Thomas Kersting — 27. Mai 2010 @ 01:38

    Das ist aber schön! Ich erinnere mich, ich habe es schonmal gehört, ohne Ansage, daher nicht zuzuordnen und zu finden – vielen Dank!

    Aber wer wird denn schwarz sehen? Unser Freund, Richard Tauber, hat 1929 das folgende Lied gesungen – man sollte fast meinen, in Vorahnung der bald kommenden düsteren Zeit, die er überlebt hat und tatsächlich erst im Frühling der Nachkriegsjahre 1948 starb. (Tauber war allerdings – wie auch Enrico Caruso (* 25. Februar 1873 in Neapel; † 2. August 1921) – ein völlig unpolitischer (um nicht zu sagen: politisch uninteressierter) Mensch, der von den Ereignissen unvorbereitet überrollt wurde).

    http://www.iedu.de/Preview/Tauber.mp3

    Ich möchte sterben in des Frühlings Prangen,
    wenn süße Düfte mich umgeben.
    Wenn Lenzeslüfte umschmeicheln meine Wangen,
    wenn die Vöglein jubelnd zum Himmel schweben.
    Ich möchte sterben, wenn die Blütenhaine
    erstrahlen rings im gold’nen Sonnenscheine.
    So möchte ich im vollsten Blütenweben
    hinüberträumen in ein schön’res Leben.
    Dann komm, o Tod, dann komm,
    dann möcht‘ ich sterben, dann komm, o Tod!
    So möchte ich im vollsten Lenzesweben
    hinüberträumen in ein schön’res Leben.
    Doch ist der Sang verstummt, der Wald entblättert,
    wenn dunkle Wolken weit den Himmel decken,
    wenn der Wintersturm durch die Felder wettert,
    dann fürchte ich den Tod mit seinen Schrecken.
    Nicht so den Tod! Nicht so den Tod!
    Ich möchte sterben in des Frühlings Prangen,
    wenn süße Düfte meinen Sinn umfangen.
    In Licht und Luft und Sang und süßem Werben,
    laßt mich im Lenze unter Blüten sterben.
    Dann komm, o Tod, dann komm, o Tod.
    (Text: G. Falkenstein)
    Die Melodie des Liedes ist von Paolo Tosti; es trägt den Original-Titel „Vorrei morire“, deutscher Titel „Todessehnen“.

    Nun, da der Frühling vorbei ist, warten wir auf einen der Nächsten, frühestens – wie Tauber – in 19 Jahren!

    Dieses Lied kann ich seit meinem 17. Lebensjahr auswendig singen! 1975 wurde meine beste Freundin – mit ihr habe ich vier meiner schönsten Lebensjahre erlebt – verschrottet. Ich habe es ihr damals übelgenommen, dass sie an einer ihrer acht Beine erkrankte (ein Radreifen war lose), und sie deswegen nicht mehr kommen konnte. Heute habe ich ihr verziehen, da ich einsehen musste: Nach 1,2 Millionen Kilometern kann ich auch nicht mehr gut laufen. Sie war eine echte Preußin der Gattung G 8.1, 1919 gebaut und in ihren Papieren bei der Deutschen Reichsbahn und späteren Bundesbahn wurde sie unter der Nummer 55 1455 bzw. 055 455 geführt.

    So vergießen wir gestandenen Männer so manche Träne im Stillen – und kommen zum Lachen wieder heraus!

    Falls Sie nun, lieber Herr Kraus, für ein paar Tage etwas stillgelegt werden, so nutzen Sie bitte die Zeit zum Schreiben einer Kurzgeschichte, etwa mit dem Titel „20.000 Millimeter unter der Schließplatte – Lebenserinnerungen einer alten Bleilaus“ oder einer Satire „Krasse (Krause) Gedanken“. Ich werde die Texte auf der Linotype setzen, Sie machen den Metteur und der Schröder aus Berlin druckt (grins)!

    Das wär’s für heute!
    Thomas Kersting

  3. Kommentar by Preuße — 27. Mai 2010 @ 07:14

    Ja, das ist es wohl. Ich habe es hier als Kommentar geschrieben:
    http://www.preussen-blog.de/mnr-klinik-uniklinikum-dusseldorf/386

    Das Lied zu hören und zu veröffentlichen, kam mir spontan. Ich höre jetzt auch wieder andere Musik. Der Kampf geht weiter.

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